www.klinikum-nf.de Klinik Niebüll: Hebammensuche blieb erfolglos Vor gut zehn Tagen hatte sich das Klinikum Nordfriesland mit einem dringenden Appell an die Öffentlichkeit gewandt: Der Klinik fehlen drei Beleghebammen, um die Geburtshilfe ordnungsgemäß weiterführen zu können. Das Klinikum Nordfriesland muss nunmehr feststellen, dass auch dieser Hilferuf ohne greifbares Resultat blieb. „Daher müssen wir die geburtshilfliche Abteilung an unserer Klinik Niebüll zum 30. Juni leider schließen“, beschreibt Christian von der Becke, neuer Geschäftsführer des Klinikums Nordfriesland, die Situation, um allerdings gleichzeitig anzufügen, dass das Klinikum weiter versuchen wird, die Anzahl der Beleghebammen wieder soweit aufzustocken, dass der Betrieb absehbar wieder aufgenommen werden kann. „Wir bitten alle Leser in der Region, wirklich sämtliche Kontakte zum Wohle der Patientenversorgung in der Region Südtondern zu nutze. Vielleicht gibt es Hebammen, die aus der Region kommen, und wieder in die Heimat zurückkehren wollen“, hofft der neue Geschäftsführer. „Wir wollen unbedingt versuchen, die Versorgung der Schwangeren in der Klinik Niebüll wieder zu ermöglichen“. Ab 1. Juli ist aber eine Versorgung vorläufig nicht mehr möglich. Diese vorübergehende Schließung wird erforderlich, da die Klinik eine Rund-um-die-Uhr-Besetzung der Geburtshilfe nicht mehr sicherstellen kann. Dafür gibt es in Niebüll zu wenige Hebammen - und ohne eine Hebamme darf eine Geburtsbegleitung nicht erfolgen. „Auch aus Husum konnte keine Unterstützung ermöglicht werden – dort werden alle Hebammen für die Aufrechterhaltung der eigenen Vor-Ort-Versorgung dringend benötigt“, erläutert von der Becke. Die Situation stellt sich für das Klinikum ernüchternd dar: Alle Bemühungen, die bis nach Österreich reichten, haben bislang nicht gefruchtet. Andere, deutlich größere Kliniken, die man um Hilfe gebeten habe, ließen unisono verlauten, dass man froh sei, selbst die Versorgung aufrechterhalten zu können. Alle Anzeigen, Telefonate, Kontakte und Appelle sind somit bislang erfolglos geblieben. „Wir bedauern diesen Schritt außerordentlich“, so der Geschäftsführer. „Aber die zwingend erforderliche Sicherheit während der Geburt ist ohne ausreichend großes Personalteam nicht zu vertreten“. Die Schwangeren aus Südtondern – und natürlich auch von den Inseln Föhr, Amrum und Sylt – sind in der Klinik Husum herzlich willkommen. Das geburtshilfliche Team ist auf die Versorgung der werdenden Mütter aus dem nördlichen Nordfriesland vorbereitet. „In der Klinik Husum stehen drei Kreißsäle, ein Sectio-Raum und ein sehr erfahrenes Team mit einer kinderärztlichen Versorgung bereit“, so von der Becke. Die Geburtshilfe der Klinik Husum ist unter Tel. 04841 660-1285 erreichbar. Der Rettungsdienst, die Leitstelle Nord und die weiteren umliegenden Krankenhäuser wurden über die Entwicklung informiert. Assem Hossein, niedergelassener Frauenarzt mit Praxis in der Klinik Niebüll und Belegarzt am Krankenhaus, weist darauf hin, dass seine Praxistätigkeit selbstverständlich weitergeht und er auch weiterhin gynäkologische Eingriffe in der Klinik Niebüll durchführen wird.
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