Medienkonferenz Komitee «Ja zur Grünen Wirtschaft», 28.Juni 2016, Bern Franziska Barmettler, Co-Geschäftsführerin Wirtschaftsverband swisscleantech JA zu neuen Lösungen und Fortschritt Bei der «Grünen Wirtschaft» geht es um Innovation. Nehmen wir das Beispiel der Warmwassererzeugung. «Warmduschen im 20. Jahrhundert» hiess, man hat eine Ölheizung und wärmt damit das Wasser auf. Das Resultat war viel CO2 und ein grosser Fussabdruck. Heute erhitzt man das Wasser mit einer Wärmepumpe und der Fussabdruck ist bereits deutlich geringer. Nutzt man die Solar und Windkraft zum Betreiben der Wärmepumpe und stellt man zukünftig auch die Solar- und Windanlagen mit erneuerbaren Energien her, ist der Fussabdruck schon sehr klein. Das ist noch nicht alles. Unser Mitglied Joulia hat einen Wärmetauscher entwickelt mit dem nochmals 50 Prozent der benötigten Energie eingespart werden kann. Dabei wird die Wärme vom warmen Wasser, das abfliesst, auf das kalte Wasser übertragen. Dies ist nur ein Beispiel das zeigt, wie gross das Innovationspotenzial unserer Wirtschaft ist. Ich habe dieses Beispiel gewählt weil die Gegner der Initiative glauben, ein JA zur «Grünen Wirtschaft» sei ein JA zum Kaltduschen. Das Gegenteil ist der Fall: ein JA zur Grünen Wirtschaft ist ein JA zum Warmduschen. Wenn wir unsere Lebensqualität behalten und weiter erhöhen wollen, braucht es zwingend neue Technologien, Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle, die uns den gleichen Komfort mit einem geringeren Ressourcenverbrauch ermöglichen. Solche Cleantech-Innovationen sind übrigens auch die Voraussetzung für die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Das international abgestützte Ziel des Abkommens ist mit dem Ziel der «Grünen Wirtschaft» vereinbar. Die Nachfrage nach Cleantech-Lösungen nimmt deshalb stark zu. Nachhaltiges Wirtschaften wird zum Megatrend der kommenden Jahrzehnte. Insbesondere die Bereiche erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Rohstoff- und Materialeffizienz, nachhaltige Mobilität, Kreislaufwirtschaft sowie nachhaltige Wasserwirtschaft werden stark wachsen. Setzt die Schweizer Wirtschaft konsequent und in allen Branchen auf CleantechLösungen, verschafft dies den Unternehmen und der Schweizer Volkswirtschaft einen Wettbewerbsvorteil. Durch mehr Ressourceneffizienz verringert die Schweiz zudem ihre stoffliche Abhängigkeit vom Ausland und schafft mehr lokale Wertschöpfung. Jedes Gramm Rohstoff, das in der Schweiz aus dem Abfall zurückgewonnen werden kann, muss nicht im Ausland abgebaut und importiert werden. swisscleantech – JA zu neuen Lösungen und Fortschritt – Seite 2 Dadurch werden hochwertige Arbeitsplätze in der Schweiz geschaffen. Eine Studie von Ernst Basler + Partner AG kommt zum Schluss, dass der Cleantech-Bereich im Jahr 2013 über 500‘000 Personen beschäftigte – vergleichbar mit der Pharmaindustrie. Mit der erzielten Wertschöpfung von fast 50 Milliarden Franken nimmt die Schweiz einen internationalen Spitzenrang ein. Diese Leaderstellung wollen wir nicht verlieren. Damit sich nachhaltige Technologien durchsetzen, braucht es beides: ein starkes freiwilliges Engagement von einzelnen Unternehmen und ganzen Branchen – und es braucht gute Regeln. swisscleantech unterstützt die Initiative, weil das Ziel sinnvoll ist und weil die Initiative offenlässt, wie die Regeln ausgestaltet werden. Wir wollen uns als Wirtschaft aktiv in die Gestaltung dieser Regeln einbringen. Sie müssen innovationsfreundlich sein und möglichst wenig Bürokratie verursachen. Vor allem aber müssen sie gleich lange Spiesse für alle schaffen: Eine Grüne Wirtschaft bedingt, dass der Saubere gewinnt und nicht der Dreckige.
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