Aktuelles - Nachtwächter

Nachtwächterey & Pilgerstube zu Speyer
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Aus Tradition im Dienst von Bürger, Stadt und Pilger ***
Sendschreiben 07/2016 | Aktuelles aus der Amts- und Schreibstube
30. Juni 2016
Liebe Freunde der heimatlichen Geschichte(n),
sehr geehrte Damen und Herren,
endlich Sommer - endlich wieder Zeit für ausgedehnte Radtouren, Ausflugsfahrten, Wanderungen oder Spaziergänge! Die Region zwischen Odenwald und Pfälzerwald, zwischen Bergstraße
und Weinstraße bietet sich dazu regelrecht an! Ob Sie nun von Norden, Süden, Osten oder
Westen kommen: Speyer, die alte Kaiser- und Domstadt liegt immer mittendrin, ist quasi das
(historische) Herz der Region, die sich heute so gern Metropolregion Rhein-Neckar nennt.
Nutzen Sie die sommerliche Ferienzeit, um wieder einmal abzuschalten, gehen Sie raus in die
Natur und genießen die Sonne - gönnen Sie sich und Ihrer Familie einfach das Erlebnis Speyer!
In Speyer wird es Ihnen tagsüber garantiert nicht langweilig, und in den lauen Sommernächten
erwartet Sie zum stimmungsvollen Abschluss - neben vielen Wirtshäusern, Weinstuben und
Biergärten - auch der "wohlleibliche Herre Nachtrath" zu seinen unterhaltsamen Spaziergängen
durch Brauchtum und Geschichte(n).
Wir wünschen Ihnen eine angenehme und erholsame Sommerzeit
Ihr "Erlebnis Speyer"-Team der Nachtwächterey & Pilgerstube
"Eine Stadt erwacht"
Weckrufgang des Nachtwächters mit Besuch des Wochenmarktes zum Abschluss
Dereinst hatten die Nachtwächter in Speyer das verbriefte Recht, mit einem Weckruf
die Markt- und Messtage zu eröffnen. Begleitet von Stadtmusikanten zogen sie zum
"Morgenstreich" durch die Gassen und über die Marktplätze. An diesen alten Brauch
wird erinnert, wenn am Samstag, 2. Juli, der "wohlleibliche Herre Nachtrath" dazu
einlädt, ihn am frühen Morgen bei seinem Weckrufgang über die Marktplätze der Stadt zu
begleiten. Der etwas andere Rundgang endet gegen 8.30 Uhr auf dem Wochenmarkt auf dem
Königsplatz, wo es sicher die eine oder andere Leckerei zu verkosten gibt. Oder kehren Sie
anschließend zu einem Frühstück in einem der Wirtshäuser entlang der Maximilianstraße ein.
Wer das sommerliche Erwachen einer alten Stadt miterleben möchte, ist dazu eingeladen, sich
kurz vor 6.30 Uhr vor dem Dom-Hauptportal einzufinden.
"Kirchen - Klöster - Pilgerstätten"
Unterwegs mit dem Pilgervater von Speyer
Ankommende und abreisende Pilger und Wallfahrer wurden in der einstigen Freien
Reichsstadt Speyer vom Pilgervater (oft hatten die Nachtwächter diese Aufgabe
inne) begrüßt, betreut und verabschiedet. Um den "Großen Speyerer Ablass" zu bekommen, musste im "Jerusalem am Rhein" nicht nur die wohl größte Kirche der
Welt besucht, sondern auch zahlreiche andere Wallfahrtsstätten entlang des Pilgerwegs in der
Stadt aufgesucht werden. Am Freitag, 15. Juli, bietet der Heimatkundler Otmar Geiger in der
Figur des Pilgervaters und "wohlleiblichen Herre Nachtrath" wieder die Gelegenheit, sich auf die
Spuren von alten/ehemaligen Kirchen, Klöster und Pilgerstätten in der Domstadt zu begeben.
Der Pilgervatergang beginnt um 16.00 Uhr an der Pilger-Statue bei der Dreifaltigkeitskirche in der Maximilianstraße und endet gegen 18.00 Uhr am Dom (keine Innenbesichtigung).
Nachtwächterey & Pilgerstube zu Speyer
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Aus Tradition im Dienst von Bürger, Stadt und Pilger ***
"Unterwegs in der herrschaftlichen Oberstadt"
Sommernachtgang I / Mit dem Nachtwächter durch das historische Kaufmannsviertel
Durch lauschige Gassen, vorbei an stattlichen barocken Kaufmanns- und Pfaffenhöfen geht es am Samstag, 16. Juli, rund um Speyers einstige Hauptverkehrsstraße, die Herdgass. Hören Sie das Geflüster und Singen in den Lauben der Gärten,
fühlen Sie sich versetzt in die Zeit emsigen Treibens in den Ladehöfen. Und durch
die Gassen rumpeln nicht nur prall gefüllte Wagen …
Der Sommernachtgang I beginnt um 21.00 (!) Uhr am Georgsbrunnen vor der Münze.
"Guten Tag Frau Meisterin"
Vollmondgang mit dem Nachtwächter durch das einstige Handwerkerviertel
Die Handwerker bildeten einst neben den Kaufleuten das wirtschaftliche Rückgrat
der Stadt. Organisiert in Zünften hatten sie zugleich auch ein gewichtiges Wort im
Hohen Rat der Freien Reichsstadt mitzureden. Alte, zum Teil bereits ausgestorbene
Berufe stehen im Mittelpunkt des sommerlichen Vollmondgangs mit dem Nachtwächter am
Mittwoch, 20. Juli, durch das ehemalige Handwerkerviertel von Speyer. Es verging kein Tag,
wo nicht wandernde Handwerksgesellen an die Tür pochten: "Guten Tag Frau Meisterin …!"
Der Vollmondgang beginnt um 20 Uhr, Treffpunkt ist der Georgsbrunnen vor der Münze auf
dem Alten Markt in der Maximilianstraße.
"Fisch und Brodt auf den Märkten"
Sommernachtgang II / Über alte Markt- und Handelsplätze
Dank des Großen Marktrechtes gehört Speyer bereits im 12. Jahrhundert zu den
wichtigsten Handelsplätze am Rhein. Alle Kaufleute, die mit ihren Schiffen oder Wagen die "Metropolis germaniae" passierten, mussten hier ob des kaiserlichen Stapelrechtes ihre Reise unterbrechen, und ihre Waren zum Verkauf anbieten. So entstanden mit der
Zeit zahlreiche Markt- und Handelsplätze in der Stadt, über die der Sommernachtgang mit dem
Nachtwächter am Samstag, 23. Juli, führen wird.
Der Sommernachtgang II beginnt um 21.00 (!) Uhr am Georgsbrunnen vor der Münze.
"Dem Goethe sein Speier"
Auf den Spuren des Dichterfürsten durch die entstehende Barockstadt
Am Ende des 18. Jahrhunderts hat sich das 1689 zerstörte Speyer so langsam wieder erholt. Neue Häuser sind entstanden, Kirchen wurden neu gebaut oder repariert.
Mehrmals kam in dieser Zeit Johann Wolfgang von Goethe in Stadt am Rhein. Sehen
Sie die Kaiser- und Domstadt aus den Augen des Dichterfürsten, der in seinem Tagebuch festhielt: "Speier ist gar hold!". Der Goethezeit-Gang beginnt am Freitag, 29. Juli, um
16.00 Uhr am Georgsbrunnen vor der Münze in der Maximilianstraße.
"Drunt’ in der grünen Au"
Sommernachtgang III / Durch die malerische Hasenpfühler Vorstadt
Mitte des 13. Jahrhunderts platzte die Reichsstadt Speyer aus allen Nähten, so dass
Vorstädte angebaut und zur Besiedlung freigegeben werden mussten. Der Sommernachtgang III am Samstag, 30. Juli, führt in der "Vorstadt überm Hasenpfuhl", wo
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Aus Tradition im Dienst von Bürger, Stadt und Pilger ***
nicht nur das erste Dominikanerinnenkloster der Welt steht, auch die Schiffer und Schauerleute
lebten. Zudem gab es Hinrichtungen, Zahnreißer und Hübschlerinnen – und viel Gestank …
Der Sommernachtgang III beginnt um 21.00 (!) Uhr am Georgsbrunnen vor der Münze.
Karten für alle Rundgänge gibt es vor Ort oder der Tourist Info Speyer,
eine Anmeldung ist nicht erforderlich!
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Die Sommernachtgänge mit dem Nachtwächter gehen weiter …
Sonderaktion "10 Jahre Sommernachtgänge": Zwei für Fünf
Noch an drei Abenden geht es im August durch Brauchtum und Geschichte(n):
Samstag, 6. August, 21.00 Uhr, Altpörtel
"Unbekannte Altenburger Vorstadt" - Die Stadt hinterm Altpörtel
Samstag, 13. August, 21.00 Uhr, Georgsbrunnen vor der Münze
"Unterwegs im Domviertel " - Auf den Spuren der Fürstbischöfe von Speyer
Samstag, 20. August, 21.00 Uhr, Georgsbrunnen vor der Münze
"Klöster, Kirchen, Pilgerstätten" - Pilger und Wallfahrer im alten Speyer
In diesem Jahr gibt es sechs Sommernachtgänge, um sich intensiver mit der vielfältigen
Geschichte von Stadt und Land beschäftigen zu können. Für die Heimatfreunde, die vielleicht
alle Termine wahrnehmen wollen, haben wir ein besonderes Angebot parat:
Sonderaktion "10 Jahre Sommernachtsgänge": Zwei für Fünf
Wer an mindestens fünf Sommernachtgängen teilnimmt, erhält
zwei Wegepässe für einen anderen Rundgang nach freier Wahl in 2016!
Alle Jahre wieder: Wer zu spät kommt …
Rechtzeitig Termine für Firmen-, Vereins- oder Kollegenrundgänge im Advent sichern
Alle Jahre wieder kommt die Advents- und Weihnachtszeit zu früh, denn wer
denkt schon im Sommers an diese besondere Zeit? Und dann sind plötzlich alle
Termine für einen stimmungsvollen Adventsgang mit dem Nachtwächter von
Speyer ausgebucht. Daher sollten Sie sich bereits heute frühzeitig Ihren Wunschtermin sichern. Und wir machen es Ihnen leicht: Wer sich bereits jetzt für einen
Rundgangstermin für seine Firma oder seinen Verein entscheidet, kann seinen
Wunschtermin unverbindlich bis zum 30.09.2016 vorreservieren!
Haben Sie Fragen? Wir in der Amts- und Schreibstube helfen Ihnen gerne weiter:
Telefon 06205 923462 (nicht immer besetzt) oder einfach Mail an [email protected].
Im Altspeirer Rezeptbüchlein geblättert
Heute: Kerscheplotzer aus Uroma Frankmanns Rezeptenheft (1888)
750 g frische Süßkirschen waschen und die Stiele entfernen (wegen der Form nicht entsteinen).
Fünf zwei bis drei Tage alte Brötchen oder die gleiche Menge altes Brot schneiden und in einem
halben Liter warmer Milch einweichen. 100 g Butter und 75 g Zucker verrühren, vier Eigelb hin-
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zufügen und zu einer schaumigen Masse verrühren. 2 cl Kirschwasser hinzufügen. Die gut
eingeweichten Brötchen/Brot (es ist keine Milch mehr in der Schüssel) mit der Eiercreme
verrühren, die Kirschen darunterheben.
Die vier Eiweiß mit je einer Prise Salz, Zimt und Speir Gwerz (!) zu steifen Schnee schlagen,
dann diese Masse unter die Kirschen-Brötchen-Mischung heben. Eine Kuchenform ausbuttern
und mit Paniermehl bestreuen. Die Teigmischung hineinfüllen, letztendlich noch ein paar Butterflöckchen obendrauf verteilen. Backofen auf 200 °C vorheizen, Ober- und Unterhitze etwa 50
Minuten backen.
Warm servieren mit Vanillesoße, kalt gegessen mit Sahne. Beim Essen auf die Steine achten!!!
Für die Zubereitung der historischen Leckerei (nach angepasstem Rezept) wünschen
wir Ihnen wie immer viel Spaß, mehr noch aber einen stimmungsvollen Genuss …!
Geflügeltes Wort: "Warum die Schnapszahl Schnapszahl heißt"
Magie der Mathematik – oder was …?
Was eine Schnapszahl ist, ist landläufig bekannt: Eine mehrstellige Zahl, die ausschließlich
durch identische Ziffern dargestellt wird. In der Mathematik werden diese Zahlen auch als Repdigit, also wiederholte Ziffern, bezeichnet. Die Bezeichnung leitet sich von Karten- und Würfelspielen mit mehreren Teilnehmern ab, bei denen die einzelnen Ergebnisse zusammengezählt
werden. So ist bereits aus der Zeit des 30-jährigen Kriegs überliefert, dass ein Spieler, dessen
Gesamtpunktestand aus gleichen Ziffern bestand, den anderen Mitspielern zu deren Freude und
Genugtuung einen Schnaps ausgeben musste ... – die Schnapszahl war geboren!
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